Business Travel

Big Data hilft, die Reise angenehmer zu gestalten - beim Buchungsprozess und auch unterwegs. Diese Hilfe wird immer besser via Mobiles zugänglich gemacht. Bild: Fotolia

2018 wird das Mobile den Tourismus entscheidend prägen

Davon profitieren auch und gerade Geschäftsreisende. Ein Beispiel.

Das amerikanische Nachrichten- und Forschungsportal für die Reisebranche, Skift, hat in der kürzlich publizierten Untersuchung «Megatrends Travel Forecast for 2018» prognostiziert, dass Mobiltechnologie das Verhältnis zwischen Reisebüro und Reisendem sowie das generelle Reiseerlebnis nachhaltig verändern wird. Unter anderem nimmt Skift dabei Bezug auf Entwicklungen in den Bereichen Künstliche Intelligenz (AI), Chatbots, Big Data und Location Services und wie diese im Kern der neusten Entwicklungen in der Reisetechnologie liegen. Der Wechsel sei dahingehend, dass während Smartphones bislang nebst dem simplen Buchungsprozedere erst reaktiv genutzt werden (wenn ein Problem vorliegt), diese künftig proaktiv Probleme erkennen und verhindern.

Das lässt sich bereits jetzt inbesondere auf den Bereich der Geschäftsreisen übertragen. Ein Beispiel dafür liefert das Unternehmen Upside Business Travel. Die Firma wurde vor genau einem Jahr von Jay Walker lanciert, dem Gründer von Reisegigant Priceline. Sein Ziel: Eine Art «Mission Control» für Geschäftsreisende zu bilden, welche einerseits alle möglichen mit einer Geschäftsreise in Zusammenhang stehende Probleme frühzeitig erkennt und umschifft (Annullierungen, Verspätungen etc.) und gleichzeitig vorteilhafte und flexible sowie einfach buchbare Preise liefert, gekoppelt an ein Punktesystem, mit welchem man für das eingesetzte Geld auch wieder Vorteile erhalten kann. Und weil die Maschine bzw. das Mobile nicht alles kann, hat er noch ein Team aus menschlichen «Navigators», welche 24/7 für Geschäftsreisende da sind.

Big-Data-Vorteile in der eigenen Hand

Konkret gibt man über das Mobile bei Upside seine Reisedaten sowie Ausgangs- und Zielort ein. Man klickt an, was man braucht und was nicht (Flug, Hotel, Mietwagen, Uber). Upside sammelt aus Terabytes an Informationen dann die günstigsten Flüge heraus, berücksichtigt dabei aber auch Flugstatus und Wetter oder allfällige Staumeldungen am Zielort. Daraus ergibt sich eine möglichst reibungsfreie und gleichzeitig günstige Reiseroute – und im Zweifelsfall oder falls es doch Probleme gibt stehen ja noch die Navigators zur Seite. Und: Für jede Buchung gibt es Punkte, welche bei Retail-Partnern eingelöst werden können.

Upside ist aktuell nur in den USA verfügbar und zielt primär auf «Do-it-yourself»-Geschäftsreisende, also solche, die vielleicht keinen Zugriff auf Corporate-Spezialtarife haben, die aber im Gegenzug auch nicht bei jedem Schritt der Reise(-buchung) eine Zustimmung brauchen oder Rücksicht auf spezielle Travel Policies nehmen müssen. Eine Einbettung in komplexere Travel-Management-Strukturen ist aber denkbar. Und natürlich ist auch der Schritt in den Leisure-Bereich nicht mehr weit. 

«Big Data, aggregiert und per Smartphone zugänglich gemacht, verändert die Reisewelt schneller als man denkt», erklärt Walker. Der Herr muss es wissen – er hat schliesslich aus Priceline ein Unternehmen geformt, welches innerhalb von 20 Jahren Existenz zu einem Top-Unternehmen der globalen Reisebranche, mit einem Umsatz von 10,7 Milliarden Dollar (2016), geworden ist.

(JCR)