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Mit Mach 1,4 zum Geschäftstermin: Die AS2 von Aerion und Lockheed Martin. Bilder: Lockheed Martin Aeronautics Company

Schnell für einen Tag zum Geschäftstermin nach New York und zurück

Aerion und Lockheed Martin entwickeln gemeinsam den ersten Überschall-Businessjet der Welt. Dieser soll ab 2025 verfügbar sein.

Seit Jahren schon wird an der Rückkehr von Überschallflugzeugen im zivilen Flugbereich gearbeitet. Da kommt es nicht ganz überraschend, dass nebst grossräumigen Superjets auch an Überschall-Businessjets gearbeitet wird - auch dafür gibt es offenbar einen Markt.

Aerion und Lockheed Martin, zwei führende Unternehmen der Überschalltechnik, haben am vergangenen Freitag eine Einverständniserklärung («Memorandum of Understanding») bekannt gegeben, welche ein formelles und abgeschlossenes Verfahren zur Untersuchung der Machbarkeit einer gemeinsamen Entwicklung des ersten Überschall-Businessjets, des Aerion AS2, festschreibt. Im Lauf der nächsten 12 Monate werden die Firmen gemeinsam einen Rahmen für alle Phasen des Programmes erarbeiten, darunter Technik, Zertifizierung und Produktion.

Der AS2 ist für 12 Passagiere konzipiert und hat eine maximale Fluggeschwindigkeit von Mach 1,4 über Wasser und über Land bis zu Mach 1,2. Dank einzigartiger natürlicher Überschall-Laminarströmung-Tragflächen erreicht das Flugzeug lange Reichweiten (Los Angeles bis Paris) und Effizienz bei Überschall- und Unterschallgeschwindigkeit. Im Einsatz wird es transatlantische Flüge um bis zu 3 Stunden verkürzen. Der Hin- und Rückflug von New York nach London innerhalb eines Tages wird so möglich. Aerion rechnet damit, dass der AS2 seinen Jungfernflug 2023 absolviert und die Zertifizierung im Jahr 2025 erhält.

Mit Mach 1,4 wird der AS2 55 Prozent schneller sein als der aktuell schnellste Businessjet - dem Komfort an Bord tut dies keinen Abbruch.

Lockheed Martin ist bekannt für den Bau weltweit führender Überschall-Kampfflugzeuge wie F16, F35 und F22. Hinzu kommt das Erkundungsflugzeug SR-71, das mehr als Mach 3 auf den Tacho bringt. Das Unternehmen fühlt sich der Innovation und Entwicklung von Überschalltechnik mit ziviler und wirtschaftlicher Anwendung verpflichtet. 

«Nach unserer anfänglichen Überprüfung der Aerodynamik von Aerion lautet unser Schluss, dass das Konzept des Aerion AS2 weitere Investitionen von Zeit und Ressourcen verdient», erklärt Orlando Carvalho, Executive Vice President von Lockheed Martin Aeronautics. In den letzten zweieinhalb Jahren hat Aerion die Konstruktion des AS2 im Bereich der Aerodynamik und Struktur mittels einer bestehenden technischen Zusammenarbeit mit Airbus vorangebracht.

(JCR)