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Accor übernimmt vom Investor HLD die Gekko Group und stärkt damit ihre Aktivitäten im B2B-Hotelvertrieb und im Geschäftsreise-Sektor. Bild: Fotolia

Accor Hotels attackiert Hotelbeds und HRS frontal

Der französische Hotellerie-Riese hat eine Vereinbarung zur Übernahme des Hotelvertriebs-Unternehmens Gekko unterzeichnet.

Accor Hotels, eine der grössten Hotelketten der Welt, verfolgt seit längerem eine Diversifizierungs-Strategie. Nun wurde bekannt, dass Accor beabsichtigt, die Gekko Group vom aktuellen Eigentümer, der Investmentfirma HLD, zu übernehmen. Über finanzielle Details wurde nicht informiert; es ist aber davon auszugehen, dass der Kaufpreis im Bereich von 100 Millionen Euro liegen dürfte.

Mit dem Kauf von Gekko kann Accor ihr Angebot für Geschäftsreisende klar verbessern. Aufbauend auf einer modernen Technologie bietet Gekko Such- und Buchungslösungen über eine Schnittstelle an, die mit mehr als 500‘000 Hotels weltweit verbunden ist – vom Budget- bis zum Luxus-Segment. Mit den verfügbaren Tools können Geschäftsreisende ihre Online-Zahlungen verwalten und so bei Bedarf ihre Kosten verfolgen und optimieren.

Heute betreut Gekko über diverse Tochtergesellschaften mehr als 300 Firmenkunden und 14‘000 Reisebüros, die meisten davon in Frankreich: HCorpo (Key Accounts), Teldar Travel (Ferienreisebüros), Teldar Travel Biz (auf KMU spezialisierte Reisebüros), Miles Attack (Treueprogramm) und Infinite Hotel (Grosshändler für privat geführte französische Hotels). Gekko ist in Frankreich, Belgien, Spanien sowie Portugal aktiv und verzeichnet seit vielen Jahren ein sehr starkes jährliches Wachstum. Das Unternehmen wurde 2010 gegründet und wird heute von Olivier Delouis und Stéphane de Laforcade geleitet. Im letzten Jahr erzielte die Gruppe rund 150 Millionen Euro Umsatz und soll profitabel sein.

Accor kann andere Hotelmarken an Agenten verkaufen

Die Transaktion wird sich ab 2018 auf die finanzielle Leistung von Accor Hotels auswirken. Stéphane de Laforcade und Olivier Delouis werden Gekko auch weiterhin als eigenständige Gruppe führen. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Die Arbeitnehmervertretungen von AccorHotels haben der Übernahme bereits zugestimmt.

Klar ist auch, dass Accor mit dem Kauf von Gekko jetzt in direkte Konkurrenz zu Bettengiganten wie der deutschen HRS oder der spanischen Hotelbeds tritt. Denn durch den Gekko-Kauf können im B2B-Bereich Hotelbetten angeboten werden: Nicht nur eigene, sondern auch fremde.

(JCR)