Business Travel

Expert Der Schutz von Daten gewinnt zunehmend an Wichtigkeit

Andy Stehrenberger

Gerade in Zeiten von Wirtschaftsspionage, staatlich finanzierter Überwachung und der Aufhebung des Safe-Harbor-Abkommens zwischen der EU und den USA ist die Datensicherheit heute eines der zentralen Themen im Travel Management.

Eines der zentralen Themen im Geschäftsreisebereich ist die Sicherheit der Mitarbeitenden. Gerade in geopolitisch turbulenten Zeiten gewinnt der Sicherheitsaspekt zunehmend an Wichtigkeit. Das Thema ist auch in der Schweiz keinesfalls neu, sondern geniesst gemäss AirPlus-Studien sogar bereits seit mehreren Jahren eine höhere Priorität als im internationalen Durchschnitt. Verschiedene global tätige Unternehmen haben sich auf die Sicherheit von Geschäftsreisenden spezialisiert und entsprechende Programme und Tracking-Tools entwickelt.

«Big Data» muss geschützt werden

Unternehmen müssen heute jedoch nicht nur die Sicherheit ihrer Geschäftsreisenden gewährleisten, sondern auch die ihrer Daten. Durch die Digitalisierung werden heute Daten generiert, die aufgrund ihres Umfangs verlässliche Rückschlüsse zulassen – z.B. über die Strategie eines Unternehmens oder über die Beträge, die für Geschäftsreisen zur Verfügung stehen, die favorisierte Airline, die gebuchte Reiseklasse etc. Wer Zugang zu solcher «Big Data» hat, kann daraus Wissen extrahieren und dieses gegebenenfalls verkaufen oder für eigene Zwecke verwenden. Daten bilden heute also einen Unternehmenswert, den es definitiv zu schützen gilt.

In den vergangenen Jahren hat die Sensibilität im Bezug auf den Schutz von Daten deutlich zugenommen. Aufgrund von Bedenken bezüglich Wirtschaftsspionage, staatlich finanzierter Überwachung sowie der Aufhebung des Safe-Harbor-Abkommens zwischen der EU und den USA ist die Datensicherheit der Mitarbeitenden heute eines der zentralen Themen im Travel Management –gerade auch in der Schweiz. Wir leben in einem Land mit sehr strengen Datenschutzgesetzen und einer stark ausgeprägten Kultur im Bezug auf die Privatsphäre. Laut der International Travel Management Study 2016 von AirPlus räumen daher auch überdurchschnittlich viele Travel Manager der Thematik eine zunehmende Wichtigkeit ein (64% in der Schweiz vs. 54% weltweit). Schweizer Firmen haben in den vergangenen Jahren vermehrt abgeklärt, wo die Daten ihrer Geschäftsreisenden gespeichert sind und wie diese vor Fremdzugriffen geschützt werden. Heute wird von Schweizer Unternehmen oftmals vorausgesetzt, dass die Daten in der Schweiz oder der EU gespeichert werden.

Weltweiter Datenschutzstandard

Neben dem Ort der Datenspeicherung gibt es aber noch weitere Sicherheitsmassnahmen. Gerade beim Kauf von Dienstleistungen und Waren werden sensible Daten generiert. Aus diesem Grund unterliegen heute Bezahldienstleister und Herausgeber von Kreditkarten wie AirPlus, welche diese sensiblen Daten von Zahlungskarten verarbeiten, speichern oder übermitteln, dem weltweiten Datenschutzstandard PCI DSS (Payment Card Industry Data Security Standard). Dieser globale Sicherheits- und Prüfungsstandard ist zum besseren Schutz von Kredit- und Debitkarten-Daten auferlegt worden und geht über die bestehenden gesetzlichen Datenschutzregeln hinaus.