Business Travel

Sind Reisende schlauer als Travel Manager?

In der  Travel Management Study von AirPlus ist ein Warnfinger auszumachen: Travel Manager sollten Trends früher erkennen.

Bei Travel Managern sollten die Warnglocken läuten. Geschäftsreisende räumen Trends wie der Datensicherheit, Social Media, Big Data und Sharing Economy einen höheren Stellenwert ein, als die Reisemanager selber. Diese Kernaussage geht aus der 11. International Travel Management Study von AirPlus hervor.

Die Geschäftsreisenden seien den Travel Managern eine Kopflänge voraus, wenn es um die Lokalisierung von Trends bei Geschäftsreisen geht. Diese Lücke sollte gefüllt werden, fordert AirPlus in der Studie.

Wenn es um die Trends im Geschäftsreisesegment geht, sind sich Travel Manager und Geschäftsreisende in den 24 AirPlus-Märkten uneinig. So sind weltweit mehr Travel Manager (43%) der Meinung, die Themen Datensicherheit, Globalisierung, Social Media, Big Data, Sharing Economy und umweltfreundliches Reisen gehören zu den zunehmenden Trends. Demgegenüber sind 47% der Business Travellers der Meinung, dass diese Trends bereits heute auf der Tagesordnung stehen. Befragt nach der Verwendung von virtuellen und mobilen Zahlungsmöglichkeiten, dem Gebrauch von Business-Travel-Apps und dem Reiseverhalten der jüngeren Generation erwarten mehr Geschäftsreisende (75%) als Travel Manager (62%) einen Effekt auf die Geschäftsreisetätigkeiten.

Virtuelle und mobile Bezahllösungen

Antizipieren sie Veränderungen im technischen Bereich langsamer als ihre reisenden Kollegen? Eine der grossen Herausforderungen im Geschäftsreisesegment ist heute, dass den Reisenden nicht nur passende Tools für die Buchung, sondern etwa auch für die Bezahlung und die Kommunikation zur Verfügung stehen, damit sie sich innerhalb der Reiserichtlinien des Unternehmens bewegen können. Dafür müssten die Travel Manager die neuesten Trends kennen, ansonsten werden die Reisenden nach technischen Hilfsmitteln aus ihrem privaten Umfeld greifen, die ihren Bedürfnissen zwar besser entsprechen, aber nicht immer mit den Richtlinien der Unternehmen vereinbar sind, warnt AirPlus.

Rund drei Fünftel der 847 weltweit befragten Travel Manager und drei Viertel der 1158 Geschäftsreisenden sind der Meinung, dass sich virtuelle und mobile Bezahllösungen aufs Geschäftsreisesegment auswirken. Experten gehen davon aus, dass die Verwendung von virtuellen Kreditkarten aufgrund der gezielten Einsatz- und Kontrollmöglichkeiten in Zukunft noch verstärkt genutzt werden. Dank Unternehmen wie Apple, Google oder Samsung werden mobile Bezahllösungen bereits heute im privaten Alltag genutzt. Entsprechend erwarten sowohl die Reisenden (76%) als auch die Reiseverantwortlichen (61%), dass die Technologie künftig auch Einfluss auf Geschäftsreisen haben wird.

In der Schweiz zeigt man sich bezüglich dieser Trends zurückhaltend: Lediglich 18% der Travel Manager erwarten durch die virtuellen Bezahllösungen Auswirkungen auf die Geschäftsreisen. Das ist der tiefste Wert innerhalb der untersuchten Länder Westeuropas. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei mobilen Bezahllösungen ab – nur 23% der Schweizer erwarten einen grösseren Effekt (Durchschnitt Westeuropa: 32%). Da in der Schweiz gerne noch Bargeld für die Bezahlung verwendet wird, sei diese Haltung der Travel Manager einerseits nachvollziehbar, lautet die Analyse in der Studie von AirPlus, dem Anbieter von Lösungen für das tägliche Management von Geschäftsreisen.

Daten am richtigen Ort speichern

Auch in der Schweiz schreibt die Mehrheit der Travel Manager (64%) der Datensicherheit zunehmende Wichtigkeit zu (weltweit 54%). Dies belegt, dass die Schweiz ein Land mit einer stark ausgeprägten Kultur in Sachen Privatsphäre und sehr strengen Datenschutzgesetzen ist. In den vergangenen Jahren haben Schweizer Firmen vermehrt abgeklärt, wo die Daten ihrer Geschäftsreisenden gespeichert sind und wie sie geschützt werden.

Ein ebenfalls an Wichtigkeit zunehmendes Thema für 61% der Schweizer Travel Manager ist Social Media (Durchschnitt Westeuropa: 47%). Die Frage, die sich Travel Manager nun stellen müssen, ist, wie die hohe Smartphone-Nutzung und die Social-Media-Möglichkeiten im Geschäftsreisebereich genutzt werden können.

(TN)