Business Travel

Längere Geschäftsreisen, sorgfältig geplant: Ein einzelner Trip soll sich wieder «lohnen» – sei es für Kundengespräche, Projektphasen oder den Aufbau von Partnerschaften. Bild: Adobe Stock

Das sind die Geschäftsreise-Trends 2026

Trotz globaler Unsicherheit und steigender Kosten dürfte das Geschäftsreise-Segment 2026 zulegen: Firmen nutzen Reisen wieder strategisch — mit Fokus auf weniger, dafür effizientere Trips, mehr Komfort, nachhaltige Optionen und gezieltes Reisemanagement.

Die europäischen Geschäftsreiseausgaben werden gemäss Prognosen 2026 deutlich ansteigen. Von 8,2 Prozent geht der GBTA Business Travel Index aus. Doch statt einfach wieder zum alten Pensum zurückzukehren, dürften sich Unternehmen voraussichtlich für einen anderen Ansatz entscheiden: Weniger, dafür längere Geschäftsreisen, sorgfältig geplant und mit klarer Zielsetzung. Ein einzelner Trip soll sich wieder «lohnen» – sei es für Kundengespräche, Projektphasen oder den Aufbau von Partnerschaften.

Besonders Firmen mit internationaler Ausrichtung sollen davon profitieren: Sie nutzen Reisen gezielt als strategisches Werkzeug, statt als reflexartige Routineaufgabe. Für Schweizer Reiseverantwortliche und HR-Abteilungen ist Nachhaltigkeit längst ein eine Pflicht. 2026 soll daraus ein Wettbewerbsfaktor werden. CO₂-optimierte Routen, Bahn statt Flugzeug, Green-Hotels und interne Emissionsbudgets gewinnen an Bedeutung.

Technologie macht Reisen smarter – und stressfreier

Während früher ganze Ordner voller Belege, E-Mails und Excel-Listen für Ärger sorgten, übernimmt 2026 ein digital vernetztes Ökosystem die Planung:

  • KI-gestützte Buchungsassistenten wählen automatisch die beste Route.
  • Expense-Tools erledigen Spesen fast in Echtzeit.
  • Dashboards helfen Unternehmen, Kosten und CO₂-Emissionen transparent zu steuern.

Für Schweizer KMU wie für internationale Grosskonzerne bedeutet das: deutlich weniger administrativer Aufwand – und mehr Kontrolle über Prozesse, Budgets und Compliance.

«KI verändert das Travel Management – und das ist gut so», sagt Andreas Neumann, Mitglied der DRV-Initiative Chefsache Business Travel und Geschäftsführer des ADAC Reisevertriebs. «Automatisierte Policy-Checks, personalisierte Hotelvorschläge oder Chatbots sorgen für Schnelligkeit und Komfort. Doch wenn Flüge gestrichen, Visa-Probleme auftauchen oder Sonderwünsche anstehen, ist menschliche Expertise unverzichtbar.»

Die Zukunft gehöre der intelligenten Kombination aus KI und persönlicher Betreuung: KI übernimmt Routine – Menschen kümmern sich um alles, was Fingerspitzengefühl braucht.

Die bewusste Geschäftsreise

Trotz globaler Unsicherheiten zeigt der Geschäftsreisemarkt eine robuste Entwicklung. Besonders Deutschland bleibt der wichtigste europäische Business-Hub – für Schweizer Firmen ein Vorteil, denn gute Anbindung und verlässliche Infrastruktur ermöglichen effiziente, unkomplizierte Reisen.

Dass die Branche wächst, bedeutet jedoch nicht, dass sie in alte Muster zurückfällt. Stattdessen wandelt sie sich: von einer Kostenstelle zu einem gezielt eingesetzten Investitionsinstrument.

Wer 2026 beruflich unterwegs ist, reist mit klarerem Plan. Qualität statt Quantität. Wirkung statt Kilometerzählen. Komfort statt Stress. Und Nachhaltigkeit statt Überfluss. Für Schweizer Unternehmen bedeutet das eine Chance: Geschäftsreisen werden planbarer, effizienter und wertschöpfender – und damit zu einem strategischen Element moderner Unternehmensführung. So lauten zumindest die Aussichtung und Erwartungen am Vorabend des neuen Jahres.

(TN)