Business Travel

Teurer, trockener, kürzer: der Business-Lunch heute

In den 70er-Jahren investierte man gerne bis zu drei Stunden und trank dazu ausgiebig. Heute geht ein Mittagessen mit Kunden ganz anders vonstatten.

Für gut ein Drittel aller Berufstätigen ist der Business-Lunch eine gerne genutzte Gelegenheit, um mit Geschäftspartnern zu verhandeln oder Beziehungen zu Kunden und Dienstleistern zu pflegen. Während in den 70er-Jahren ein Fünftel der Befragten keine geschäftlichen Mittagessen nutzte, sind es heute nur noch 14 Prozent. Dennoch beklagen fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent), dass heute nicht mehr so viel Zeit für ein Kunden-Treffen im Restaurant bleibt.

Früher besassen fast 44 Prozent ein Spesenkonto für Geschäftsessen und Networking. Dies alles ergab eine Studie des Reservierungs-Dienstleisters Bookatable. Die Kernfrage lautete: Wie hat sich das Geschäftsessen im Lauf der Zeit gewandelt. Das Ergebnis: Geschäftsessen sind in den letzten 40 Jahren kürzer, teurer und trockener geworden. 600 Berufstätige aus verschiedenen Branchen und unterschiedlichen Unternehmensbereichen in Deutschland wurden befragt – zur Hälfte Männer und zur Hälfte Frauen.

Während in den 70er- und 80er-Jahren gut und gerne zwei bis drei Stunden Zeit für ein Business-Lunch investiert wurde, ist heute nur noch ein Drittel der Befragten länger als zwei Stunden unterwegs. Die meisten Termine beschränken sich auf maximal zwei Stunden. 62 Prozent geben an, dass sie heute durchschnittlich 40 Euro oder mehr pro Kopf bei einem Business-Lunch ausgeben. In den 70er- und 80er-Jahren waren es gerade mal gut 38 Prozent, die eine vergleichbare Preiskategorie erreichten, der Grossteil gab deutlich günstigere Beträge an.

Alkohol ist verpönt

Auch in Sachen Alkohol haben sich Geschäftsessen gewandelt: Vor der Jahrhundertwende waren bei gut einem Viertel der Befragten drei oder auch mehr Gläser Alkohol während eines Mittagessens kein Problem. 39 Prozent der Befragten sagen, dass sie heute wesentlich weniger Alkohol bei mittäglichen Geschäftsessen trinken, als sie es früher getan haben. 60 Prozent trinken sogar entweder generell oder zumindest bei einem Business-Lunch gar keinen Alkohol mehr. Immerhin acht Prozent gönnen sich auch heute noch mehr als drei Gläser Alkohol.

Nicht alle treffen ihre Geschäftspartner persönlich: 24 Prozent erledigen solche Gespräche bei Video- oder Telefonkonferenezn. 25 Prozent ziehen ein Business-Dinner vor und weitere 20 Prozent treffen sich einfach auf einen schnellen Kaffee, während die restlichen 30 Prozent der Befragten sich mit ihren Kunden oder Partnern lieber auf Konferenzen oder Messen treffen.

Ein Fünftel der Befragten ist sich sicher, dass Kunden heute eine Einladung ins Casino oder zum Fussballspiel  mehr schätzen als die Einladung zum Business-Lunch. Und dies obwohl 45 Prozent sagen, dass sie sich als etwas Besonderes fühlen, wenn sie zum Business-Lunch eingeladen werden.

„64 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihnen die persönliche Zeit mit ihren Kunden und Partnern dabei hilft, erfolgreiche Deals abzuschliessen“, sagt Thomas Bergmann, Regional Sales Director bei Bookatable. „Der Business-Lunch wird also nicht aussterben, denn auch wenn besonders die Ressource Zeit heute knapper zu sein scheint, so ist ein persönliches Treffen immer noch ein Garant für gute Geschäfte.“ Ausserdem scheint der Business-Lunch auch die gesündere Variante zu sein.  40 Prozent der arbeitenden Bevölkerung essen ihre mitgebrachte Mahlzeit nämlich mittags vor am Schreibtisch.

(TN)