Business Travel

Die überwältigende Mehrheit von Top-Managern sieht Nachteile darin, Geschäftsreisen durch Videokonferenzen zu ersetzen. Bild: Adobe Stock

Firmen rechnen wieder mit mehr Geschäftsreisen

148 Manager im DACH-Raum sind gemäss einer AirPlus-Umfrage überzeugt, dass Geschäftsreisen weiterhin eine grosse Bedeutung haben.

Auch in Zeiten von virtuellen Meetings, mobilem Arbeiten und Homeoffice bleiben Geschäftsreisen für Unternehmen elementar. Dies zeigt eine Befragung von AirPlus bei insgesamt 148 Top-Managerinnen und -Manager in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Die Mehrheit der Befragten (98 Prozent) sieht demnach Nachteile darin, Geschäftsreisen durch Videokonferenzen zu ersetzen – allen voran die fehlende persönliche Begegnung und die fehlende Möglichkeit des Networkings.

Positiv fällt entsprechend die Prognose für die Entwicklung der Geschäftsreisen im eigenen Unternehmen aus: Mehr als die Hälfte der befragten Manager (52 Prozent) geht davon aus, dass die Trips in den kommenden zwölf Monaten im Vergleich zu heute zunehmen oder deutlich zunehmen werden. 26 Prozent erwarten keine Veränderung und nur knapp jeder Vierte (23%) rechnet mit einem Rückgang. Auch die Kombination von Geschäfts- und Privatreisen – bekannt unter den Bezeichnungen «Bleisure» oder «Workation» – sehen die Top-Manager auf dem Vormarsch: 48 Prozent rechnen mit einer Zunahme solcher Trips.

Anlässe für persönliche Begegnungen

Ausserdem sollten die Befragten angeben, welche Geschäftszwecke ihrer Meinung nach persönliche Begegnungen erfordern. Dabei hoben sie den Aufbau von Vertrauen und Beziehungen auf den ersten Platz (41%), gefolgt von der Besprechung vertraulicher und sensibler Themen (40%) sowie Networking (36%). Als weniger relevant für persönliche Begegnungen wird von den deutschsprachigen Managern der reine Wissensaustausch (24%) eingestuft sowie Meetings mit emotionalen Botschaften, wie beispielsweise Feedbackgespräche (20%).

Wenn es darum geht, welche Faktoren das Reiseverhalten künftig massgeblich beeinflussen werden, werden vor allem der Kundenpräferenz (59%), der Sicherheit der Reisenden (56%) sowie der gesellschaftlichen Akzeptanz von Reisen (55%) eine grosse Bedeutung zugeschrieben – eine klare Mehrheit der Befragten rechnet damit, dass der Einfluss dieser Faktoren künftig zunehmen oder deutlich zunehmen wird.

Top-Manager erwarten mehr Zugreisen

Auch bei den Fortbewegungsmitteln dürften sich die Präferenzen in den kommenden zwölf Monaten verschieben, wobei für alle Verkehrsmittel eine Zunahme bzw. deutliche Zunahme erwartet wird. 57% der befragten Top-Manager in der Schweiz, Deutschland und Österreich gehen davon aus, dass die Zugreisen ihrer Kollegen zunehmen beziehungsweise deutlich zunehmen werden, bei Flügen und Reisen mit dem eigenen PKW erwarten dies 56%. Von einer Zunahme von Reisen im Mietwagen gehen 54% aus.

Neben der Einführung von Videokonferenzen zur Reduktion nicht zwingender Geschäftsreisen steht insbesondere die Optimierung des Reisekostenmanagements im Fokus. 93% der befragten Manager aus dem DACH-Raum gaben zu Protokoll, eine Optimierung zu planen oder bereits durchgeführt zu haben, z.B. durch Verhandlungen der Reisekonditionen oder Buchungsvorgaben. 92% der Unternehmen haben zur Kostensenkung interne Prozesse optimiert oder planen dies zu tun, z.B. indem Aufwände für Buchungs- oder Abrechnungsvorgänge minimiert werden.

Andy Stehrenberger, Geschäftsführer von AirPlus in der Schweiz.

«Persönliche Begegnungen für Verhandlungen und Networking bleiben auch in Zeiten von ‹Remote Work› von elementarer Bedeutung, auch wenn sie inzwischen mehr hinterfragt werden», sagt Andy Stehrenberger, Geschäftsführer von AirPlus in der Schweiz. «So werden Dienstreisen heute laufend optimiert und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Auch Schweizer Unternehmen orientieren sich zunehmend an den Wünschen ihrer Kunden, wobei hierzulande neben dem Kundenfokus auch die Sicherheit der Reisenden verstärkt ins Visier des Travel Managements gerückt ist. Die Corona-Pandemie hat hier sicherlich Spuren hinterlassen. Die Befragung zeigt zudem deutlich, dass auch die Unternehmen in der Schweiz ihre Hausaufgaben während der reisearmen Zeit der Pandemie gemacht und in unterschiedlichen Bereichen Optimierungen vorgenommen oder geplant haben, um gut auf die wieder anlaufenden Geschäftsreisen vorbereitet zu sein – neben der Fürsorgepflicht auch im Bereich der Nachhaltigkeit», so Stehrenberger.

(TN)