Business Travel

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Der Business-Trip, bloss verlorene Zeit? Das war einmal

Ben West

Dank cleveren Apps, Business-Class-Lounges und verbesserten Check-in-Prozessen gestaltet sich das Reisen für Geschäftsleute so angenehm, einfach und effizient wie nie.

Täglich werden mehr als eine Million Geschäftsreisen getätigt. Die Reisezeit wird dabei schon lange nicht mehr als verlorene Arbeitszeit gewertet. Dank Apps und anderen digitalen Helfern ist das Geschäftsreisen heute so einfach wie nie. Man braucht keine Empfehlung von einem einheimischen Freund und auch keine langwierigen Recherchen der persönlichen Assistentin mehr, um beispielsweise ein Hotel, Mietwagen oder auch nur ein gutes Restaurant zu finden. Egal, ob man ein Event-Ticket (Razorgator), einen Tisch im Restaurant (Resy) oder eine geführte Stadtbesichtigung (Kamino) braucht: Es gibt für alles die passende App.

Immer mehr Hotels, darunter auch Starwood und Hilton, investieren vermehrt in das Segment "Geschäftsreisende": Sie bieten mobiles Check-in und sogar mobile Zimmerschlüssel an. Das heisst: Geschäftsreisende müssen gar nicht erst zur Rezeption, um dort den mitunter etwas länger dauernden Check-in-Prozess durchzumachen, sondern können auf direktem Weg ihr Zimmer beziehen. Aufladestationen, Tablets und mitunter auch komplett eingerichtete Arbeitsplätze trifft man in den Hotels auch immer öfters an.

Die Reiseorganisations-App Tripit erfreut sich bei Business-Traveller grosser Beliebtheit: Sie bietet alle wichtigen Informationen wie Hotelbestätigung, Vielflieger-Status, Sitzplatz-Vorlieben und auch gleich einen Ortsplan auf einen Blick.

Networken in den Bars der grossen Flugzeuge

Eine Umfrage bei 640 internationalen Geschäftsreisenden ergab, dass 83 Prozent der Befragten den Business-Trip nutzen, um die Stadt zu erkunden. 46 Prozent hängen noch einige Tage an eine Geschäftsreise an, um so noch etwas Freizeit zu haben und 54 Prozent nehmen ein Familienmitglied oder die Freund/Freundin auf de Reise mit.

Eine andere Umfrage vom Jahr 2014 der Virgin Atlantic ergab, dass mehr als die Hälfte der Geschäftsreisenden eine Stunde früher als nötig am Flughafen erscheint, um die Annehmlichkeiten der Lounges wie kostenloses WiFi, ruhige Arbeitsstationen, Essen und Drinks zu geniessen. 21 Prozent der Befragten gönnen sich dabei eine Massage oder eine Geschichtsbehandlung, während 42 Prozent in den Business-Class-Lounges arbeiten, beschäftigen sich 81 Prozent der Befragten mit Essen.

Die Business-Traveller nutzen nicht nur die moderne Technik, um stets mit Geschäftspartnern und Kunden verbunden zu sein, sie setzten auch auf den persönlichen Kontakt: Einer von fünf Geschäftsreisenden hat schon ein Geschäft mit jemandem abgeschlossen, den er auf einem Flug kennengelernt hat. Airport-Lounges wie auch die Bars der neuen Doppelstöckigen Flugzeuge wie beispielsweise die des A380 eignen sich bestens für Networking. Und auch die Fluggesellschaften werden immer kreativer. So bietet KLM ein „Meet and Seat“ Programm an, dieses lässt einem das Facebook- oder Linkedin-Profil der anderen registrierten Passagiere sehen sowie deren Sitzplatznummer.  Auch Delta und All Nippon Airways bieten ähnliche Dienste.