Business Travel

Trotz weltweitem Stellenabbau: der scheidende Schweiz-Chef von BCD Travel, Michel Jegerlehner, gibt für die hiesigen Arbeitsplätze Entwarnung. Bild: TN/BCD

Grosser Stellenabbau bei BCD Travel – Schweiz bleibt verschont

Der weltweit drittgrösste Geschäftsreiseanbieter BCD Travel streicht 3000 Stellen. Die Jobs in der Schweiz bleiben aber erhalten.

Knapp 15'000 Mitarbeiter beschäftigt der im niederländischen Utrecht beheimatete Geschäftsreise-Spezialist BCD Travel weltweit. Doch der Umsatz ist in den letzten Monaten völlig zusammengebrochen. Im laufenden Jahr dürfte nur noch ein Viertel der im Vorjahr abgewickelten Reiseleistungen im Umfang von 23 Milliarden Euro anfallen.

Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten im Reisemarkt und den vorerst schlechten Aussichten bei den Geschäftsreisen kommt es bei BCD seit Beginn der Pandemie wie bei vielen anderen Unternehmen der Reisebranche zu Jobkürzungen. Betroffen sind schätzungsweise insgesamt mehr als 3000 Stellen weltweit. Der überwiegende Anteil dieser Stellen wurde bereits durch Frühpensionierungen und andere Massnahmen abgebaut. Laut BCD erfolgt der Abbau bereits seit März und in Einklang mit Kundenbedürfnissen.

«Die Pandemie wird nicht für immer andauern.»

Doch was passiert in der Schweiz? BCD Schweiz beschäftigt sowohl Mitarbeiter in der Sparte Geschäftsreisen als auch bei BCD Meetings & Events. Nach Schätzung von Travelnews dürfte es sich dabei um über 60 Mitarbeitende handeln.

Auf dieses Jahr hin konnte BCD Travel neue Mandate gewinnen und stand vor einem aussichtsreichen Jahr. Auf Anfrage von Travelnews sagt Michel Jegerlehner, Managing Director in der Schweiz von BCD Travel und BCD Meetings & Events: «Zur Zeit liegen keine Pläne für einen Stellenabbau in der Schweiz vor. Ausserdem wird die Pandemie nicht für immer andauern und BCDs starke finanzielle Ausgangslage ermöglicht uns, auch weiterhin in Technik zu investieren.»

Mit ein Grund, dass die Schweiz vom Stellenabbau verschont bleibt, dürfte nebst dem jüngsten Ausbau des Kunden-Portfolios auch das für Firmen und Mitarbeitende im Ländervergleich grosszügige Kurzarbeitsmodell sein, das in der Schweiz auf 18 Monate ausgedehnt wurde.

Vor den letzten Arbeitstagen steht indes Michel Jegerlehner selbst. Denn nach sechs Jahren bei BCD Travel in Führungspositionen wechselt er seinen Arbeitgeber. Anfangs Dezember beginnt Jegerlehner bei Medicall, dem führenden Assistance- und Notruf-Dienstleister der Schweiz. Bei Medicall wird er den Bereich Personennotruf übernehmen. Seine Nachfolge bei BCD Travel Schweiz ist noch offen.

(GWA)