Business Travel

Dank neuen Abkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien werden trotz Brexit keine Auswirkungen auf die Geschäftsreisetätigkeit erwartet. Bild: Robert Bye

Brexit wird Schweizer Geschäftsreisen wohl nicht stark beeinflussen

Für die Schweiz ist das Vereinigte Königreich die zweitwichtigste Destination für Geschäftsreisen. Dank dem Programm «Mind the Gap» wird weiterhin eine hohe Reisetätigkeit zwischen den beiden Ländern erwartet. Anders als in anderen Ländern wie beispielsweise Italien oder die USA.

Am Freitag ist es nach schier endlosen Verhandlungen so weit: Der Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union wird offiziell vollzogen. Das bringt Veränderungen in der Wirtschaft mit sich, wie sich europäische und amerikanische Unternehmen laut einer Umfrage von Airplus International, einem Anbieter von Lösungen für das tägliche Management von Geschäftsreisen, sicher sind: 56 Prozent erwarten einen negativen Einfluss auf ihre Geschäftsentwicklung. In Italien betrachten die Topmanager das Geschehen besonders kritisch: Mehr als zwei Drittel der dort befragten Topmanager rechnen mit negativen Auswirkungen (69 Prozent), am wenigsten sind es in Deutschland, wo aber auch noch fast jeder Zweite Einbussen durch den Brexit erwartet (44 Prozent).

Für die Schweiz ist das Inselland die zweitwichtigste Geschäftsreisedestination. Spitzenreiter ist Deutschland und an dritter Stelle sind die USA. Nach Zahlen des AirPlus Business Travel Index führte von Januar bis November 2019 mehr als jede zehnte Flugreise dorthin (11 Prozent). «Die Schweiz hat im Rahmen ihres Programms ‹Mind the gap› neue Abkommen mit Grossbritannien geschlossen. Bislang basierte die Partnerschaft der beiden Länder massgeblich auf den bilateralen Verträgen zwischen der Schweiz und der Eropäischen Union. Die neuen Abkommen betreffen unter anderem die Bereiche Handel, Migration, Strassen- und Luftverkehr sowie die Versicherungen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir aus heutiger Sicht keine grossen Auswirkungen des Brexits auf Schweizer Unternehmen und damit eine weiterhin hohe Reisetätigkeit zwischen den beiden Ländern», kommentiert Andy Stehrenberger, Geschäftsführer von AirPlus in der Schweiz.

Anders wird die Lage von den Führungspersonen in Deutschland, den USA, Italien und Frankreich beurteilt: 57 Prozent von ihnen rechnen aufgrund des Austritts Grossbritanniens aus der EU mit einer Schmälerung der Geschäftsreisen. Auch hier sind die italienischen Unternehmen am vorsichtigsten – fast drei Viertel erwarten Auswirkungen. 58 Prozent sind es in Frankreich, knapp die Hälfte in den USA und 42 Prozent in Deutschland.

AirPlus hat für die Umfrage insgesamt 312 Topmanager in Deutschland, USA, Italien und Frankreich befragt, darunter CEOs, Finanz- und Vertriebschefs. Der AirPlus Business Travel Index ist eine Auswertung der über AirPlus abgewickelten Flugbuchungen.

(NWI)