Tourismuswelt

Sunday Press Heinz Karrers Showdown. Gepäckprobleme bei der Swiss.

Die Sonntagszeitungen beleuchten heute den Flugzeugabsturz auf der Sinai-Halbinsel, einen möglichen Abgang des Kuoni-Konzernchefs und eine neue Konkurrenz für die Reka-Dörfer.

Nächsten Donnerstag präsentiert die Kuoni-Gruppe die Zahlen zum dritten Quartal. Statt einer blossen Telefonkonferenz kommt es zu einer Pressekonferenz samt Kuoni-Präsident Heinz Karrer. Dieser müsse sein Haut retten, schreibt die "Sonntagszeitung", er stehe mit dem Rücken zur Wand und will nun Gegensteuer geben. Die Zeitung spekuliert, dass Konzernchef Peter Meier über die Klinge springen muss.

Flughafen-Zürich-Chef Stephan Widrig geht davon aus, in diesem Jahr die Rekordmarke von 26 Millionen Passagieren zu knacken, zieht im Interview künftig auch Auktionen und Kunsthandel als Zusatzgeschäft in Betracht und äussert sich über die Slot-Situation: "In Zürich gibt es nur noch wenige freie  Slots. Will eine Billigairline eine Basis aufbauen, braucht sie eine effiziente Tagesrotation." Das grösste Augenmerk liege auf interkontinentalen Anbindungen. Und die "Sonntagszeitung" nimmt eine Meldung von "Travel Inside" auf, dass der Swiss anlässlich der GV des Schweizer Reise-Verbands (SRV) nach Anträgen von mehreren Mitgliedern der Rausschmiss aus dem SRV drohe.

Und im Vorfeld der morgigen Winter-Pressekonferenz von Schweiz Tourismus hat die Zeitung mit dem St. Galler Tourismusprofessor Christian Laesser gesprochen. Dieser fordert eine Richtungsänderung im Marketing. Sein Vorschlag: Gäste sollen sich ab einer gewissen Anzahl Übernachtungen fast kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen können. Vereinfachte Visaverfahren und das Durchchecken des Gepäcks bis ins Hotels sind weitere Vorschläge Laessers.

Gepäckregel verärgert Kapers

Die "Schweiz am Sonntag" schreibt über Probleme der Swiss mit der neuen Gepäckregel. Immer mehr Passagiere nehmen nur Handgepäck mit, der Platz an Bord ist aber beschränkt, es resultieren daraus vermehrt Verspätungen. Für die Flight Attendants sei die Situation mühsam, sagt Denny Manimanakis von der Kabinengewerkschaft Kapers. Vor allem bei Flügen mit kleiner Besatzung habe die Crew schon genügend andere Aufgaben, als Passagiere wegen dem Gepäck zurechtweisen zu müssen und unangenehme Diskussionen zu führen.

Weiter stellt die Zeitung den Plan der Firma Mountain Resort vor, bis 2020 erschwingliche Ferienwohnungen mit total 5000 Betten in der Schweiz zu bauen — in Konkurrenz zu den Reka-Dörfern. Mit dem Bau eines ersten Resorts wird nächstes Jahr in Vercorin VS begonnen. Reka-Direktor Roger Seifritz äussert seine Zweifel bezüglich Finanzierung und Rendite.

Ein starkes Wachstum fürs Fliegen, kaum eines bei Autos, lautet das Fazit der Studie "Vision Mobilität Schweiz 2050" der ETH Zürich. Und in einem weiteren Artikel nennt die "Schweiz am Sonntag" die hohe Anzahl von Schweizern, die auf Mallorca Immobilien kaufen. Nach Deutschen und Briten folgen bereits Schweizer im Ranking der Käufergruppen.

Rätseln über Absturzursache

In allen Sonntagszeitungen wird der gestrige Absturz der russischen Charter-Maschine über der Sinai-Halbinsel beleuchtet. Der Airbus A-321 der Gesellschaft Kogalymavia, bekannt auch unter dem Namen Metrojet, ist um 6.20 Uhr 23 Minuten nach dem Start abgestürzt. Die Maschine befand sich unterwegs von Sharm-el Sheik nach St. Petersburg. Keiner der 224 Insassen hat überlebt. Ägyptische und russische Stellen bezeichnen einen Abschuss als unwahrscheinlich. Aufschluss über die Ursache wird aber erst die Auswertung der beiden Flugschreiber geben.

Mehrere westeuropäische Luftfahrtbehörden warnen seit einigen Wochen vor dem Überflug der Sinai-Halbinsel. Teile der Halbinsel werden von IS-Milizen beherrscht und sind zum Sperrgebiet erklärt worden. Auch die Swiss und Edelweiss fliegen seit längerem nicht mehr über die Nordroute.

1x1 der Kreuzfahrten

Auf den Reiseseiten widmet sich die "NZZ am Sonntag" der belgischen Stadt Mons, die noch bis Ende Jahr europäische Kulturhauptstadt ist und als Schlemmerparadies gilt. Die "Sonntagszeitung" war zu Besuch in Katar und beschreibt den Spagat zwischen rigidem Islamismus, unermesslichem Reichtum und Gigantismus. Für Cruise-Beginner ein Must ist der Blick in die "Zentralschweiz am Sonntag", die Zeitung erklärt das Einmaleins der Kreuzfahrten. Und die "Schweiz am Sonntag" hat einige Hideaways, Orte zum Abtauchen und Hotels im Niemandsland, entdeckt — etwa die Montagne Alternative in Commeire oder der Hof Zuort oberhalb Vna.

(GWA)