Tourismuswelt

Sunday Press Rewe rechnet mit dem Kuoni-Management ab

Sören Hartmann im Interview mit der „SonntagsZeitung“ — Swiss-Piloten wollen fusionieren.

Überaus deutliche Worte findet der Chef der Rewe-Reisesparte für das Management der Kuoni Group in der heutigen „SonntagsZeitung“. Sören Hartmann attestiert zwar, dass die Marke Kuoni „extrem gut aufgebaut“ worden sei und die Kundenbindung „einzigartig“ gewesen sei. Aber man habe es versäumt, „die internationalen Möglichkeiten innerhalb der Gruppe auszuschöpfen.“ Kuoni habe zwischen den Ländergesellschaften zu wenig zusammengearbeitet, „es gab nicht einmal ein einheitliches Buchungssystem“. Hartmanns Hauptvorwurf lautet: „Man hat nicht mehr an das Geschäft geglaubt.“ Gerade in „unsicheren Zeiten wie diesen“ werde ein Reiseveranstalter an Wert gewinnen. Angesprochen auf einen Preiskampf, den Rewe als neue Eigentümerin der Reisesparte von Kuoni anzetteln werde, sagt Hartmann: „Wir werden sicher nicht auf billigen Jakob machen und den Preisbrecher spielen. Das wäre nicht in unserem Interesse.“ Und auch dem Kuoni-Personal in der Schweiz macht er Mut. Auf die Frage, ob bei den Filialen oder Mitarbeitern abgebaut werde, betont er: „Wir sind gekommen, um zu wachsen, nicht zu schrumpfen.“ Die 82 Filialen in der Schweiz betrachte er als „eine gute Grösse im momentanen Markt.“ Den Rückzug der Kuoni Group von der Börse bewertet Hartmann positiv: „Keine Börsenpräsenz, keine Schlagzeilen.“

Studie zeigt auf: „Bahnfahren ist billiger als Fliegen“

Während im Wirtschaftsteil der „NZZ am Sonntag“ kein einziger Artikel zum Thema Tourismus zu finden ist, berichtet die „SoZ“ ausserdem über eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Diese vergleicht die Kosten und den Aufwand von Flug- und Bahnreisen zwischen grossen europäischen Städten. Das Fazit: „Die Bahn schneidet im Preisvergleich besser ab als das Flugzeug, aber niemand weiss es.“ Untersucht wurden Verbindungen, bei denen die effektive Reisezeit ungefähr gleich lang ist, also die Anreise- und Wartezeit auf den Flughäfen einschliesst. In 82 Prozent aller untersuchten Angebote waren Bahnverbindungen günstiger als Flüge. Im Durchschnitt liessen sich 37 Prozent einsparen. Untersucht wurden auch fünf internationale Strecken ab der Schweiz, nämlich nach Paris (ab Zürich und Genf) sowie von Zürich nach Frankfurt, Stuttgart und München. „Der Zug war hier in 80 Prozent aller Fälle günstiger“, schreibt die „SoZ“. In Auftrag gegeben hat die Studie der Internationale Verband der Eisenbahnen. Analysiert wurden auch die stark aufgekommenen Fernbuslinien, welche die Preise von Flugzeug und Bahn „meist noch sehr deutlich“ unterbieten. Da der Bus „üblicherweise deutlich länger“ unterwegs sei, sei er qualitativ aber nicht konkurrenzfähig.

Swiss-Piloten wollen noch dieses Jahr fusionieren

Die Pilotenverbände der Swiss möchten sich in diesem Jahr zusammenschliessen, nachdem vor zwei Jahren ein ähnliches Fusionsvorhaben noch gescheitert war. Gegenüber der „Schweiz am Sonntag“ bestätigt Aeropers-Geschäftsführer Henning Hoffmann einen Bericht im Verbandsmagazin „Rundschau“, wonach im Herbst das Projekt „Grow together“ gestartet worden sei. Mit von der Partie ist auch der Cockpit-Verband der Schwesterairline Edelweiss. Im Hinblick auf Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag wolle man sich nicht mehr ausspielen lassen. Im Auge hat man auch die Reorganisation, welche die Swiss-Mutter Lufthansa eingeleitet hat.

Laut „SonntagsBlick“ investiert der Ferienflieger Edelweiss zehn Millionen Franken in die Umrüstung ihrer Kurz- und Mittelstreckenflotte „auf die drahtlose Unterhaltung“. Das Wifi-Netz an Bord wird den Passagieren allerdings keinen Zugriff auf das Internet erlauben. Bei einer Ferienfluggesellschaft hätten die Gäste andere Bedürfnisse als „Erreichbarkeit oder Möglichkeiten zum Arbeiten“, begründet Kommunikationschef Andreas Meier die Beschränkung auf das Benutzen des internen Unterhaltungs-System mit dem eigenen Laptop, Tablet oder Smartphone. Von einer „Entertainment-Revolution über den Wolken“, wie der Titel des Artikels verheisst, kann also kaum die Rede sein.

Winteruniversiade in der Zentralschweiz

Die Olympischen Winterspiele der Studenten, die sogenannte Universiade, findet im Jahre 2021 definitiv in der Zentralschweiz statt, wie das Luzerner Sonntagsblatt vermeldet. Der Anlass kostet 33,5 Millionen Franken und soll eine Bruttowertschöpfung von 70 Millionen Franken generieren. Erwartet werden 1600 Athletinnen und Athleten in neun Sportarten. Der Entscheid fiel am Samstag an einer Sitzung des Internationalen Hochschulverbandes in Brüssel. Es gab allerdings keine Gegenkandidatur. Trotzdem freut sich Urs Hunkeler als Vorsitzerndes des Bewerbungskomitees: „Das ist der Hammer und eine grosse Chance für die Region“.

In ihrem Reiseteil berichtet die „Zentralschweiz am Sonntag“ über die Prozessionen und Bräuche während der Semana santa in Andalusien. Die „SonntagsZeitung“ bringt in einem attraktiven „Portugal-Extra“ auf vier Seiten Reportagen und Tipps zum Urlaub im spanischen Nachbarland. Das Magazin des „SonntagsBlick“ richtet ebenfalls grosszügig an, mit einer Reportage über die Kanareninsel La Gomera und vielfältigen Reisetipps für Familien, die Outdoor-Ferien planen. Im „Stil“-Bund der „NZZ am Sonntag“ finden sich ein Bericht über eine Reise mit einer alten Vespa durch Umbrien und „einen Roadtrip von Miami nach Tampa“.

(HPB)