Tourismuswelt

Am meisten gesucht sind Serviceangestellte und Köche. Bild: Fotolia.com

Trotz Frankenschock: Viel mehr Stellenangebote im Tourismus

Vielfältige Gründe für die überraschende Zunahme von Jobangeboten in der Schweizer Tourismusbranche: Nachholbedarf im Internet ist der wichtigste.

Seit der Freigabe des Frankenkurses durch die Nationalbank vor einem Jahr ist die Zahl der offenen Stellen in der Schweiz um 2,3 Prozent zurückgegangen. In der Branche Tourismus/Hotellerie/Gastgewerbe dagegen hat sie seit dem vierten Quartal 2014 bis Ende 2015 um 27 Prozent zugenommen, obwohl dieser Sektor besonders unter dem Frankenschock leidet.

Dieses bemerkenswerte Resultat ergab eine Auswertung der Daten der Suchmaschine jobagent.ch, die von der Thalwiler Firma x28 AG betrieben wird. Sie und der Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz beauftragten den Basler Konjunkturforscher Christoph Koellreuter mit einer Analyse, wie es in einer am Donnerstagmorgen versandten gemeinsamen Pressemitteilung heisst.

Ein Drittel der Zunahme sind dem „Einsteiger-Effekt“ zuzuschreiben, also dem Umstand, dass die Tourismusbranche in Sachen Internet Nachholbedarf hat. Die Firma x28 ist darauf spezialisiert, öffentlich zugängliche Stellenausschreibungen auszuwerten - schweizweit die Webseiten von rund 300 000 Firmen. Und hier zeigt sich, dass der Tourismus „noch voll im Prozess ist“, wie Koellreuter schreibt, „in die disbezüglichen Möglichkeiten des Internets einzusteigen“.

Am meisten gesucht sind Köche und Serviceangestellte

Bereinigt bleibt aber immer noch eine erstaunliche Zunahme der offenen Stellen innert Jahresfrist um 18 Prozent. Dafür verantwortlich sind zum einen die internationalen Hotelketten, die in der Schweiz „bedeutende Summen“ investierten und deshalb verstärkt als Nachfrager auf dem Arbeitsmarkt auftreten. Zum andern das grosse Gefälle der gesuchten Jobs.

Die Tourismusbranche kenne neben Arbeitsplätzen mit vergleichsweise hohen Anforderungen, die schwer zu besetzen sind, auch „anspruchslose Stellen mit unattraktiven Arbeits- und Anstellungsbedingungen“, die wegen der hohen Personalfluktuation häufiger besetzt werden müssen. „Beide Treiber lassen die Zahl der Stellenausschreibungen überproportional zunehmen,“ schreibt Koellreuter. Am meisten gesucht sind Köche und Serviceangestellte.

(HPB)