Flug

Der C919, hier bei der Lancierung im November 2015, soll endlich abheben. Bild. Comac

Flugzeug «Made in China» ist endlich am Start

Das chinesische Passagierflugzeug C919 sollte nun definitiv in den nächsten Monaten zum Erstflug starten - mit dreijähriger Verspätung.

Um das neue Passagierflugzeug C919 der staatlichen Commercial Aircraft Corporation of China Ltd. (Comac) war es nach grossem Hype bei der Lancierung zuletzt recht still geworden. Der Erstflug, geplant im Sommer 2014, dann im Sommer 2015 und zuletzt Ende 2016, wurde aufgrund diverser Herstellungsprobleme immer wieder verschoben. Nun soll es aber so weit sein. Gestern hat die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua vermeldet, dass «noch im ersten Halbjahr 2017» der lang ersehnte Erstflug stattfinden soll. Die Vorbereitungen laufen, die wichtigsten Tests seien bereits durchlaufen.

Die C919 der in Shanghai basierten Comac bietet Platz für maximal 175 Passagiere (in Zweiklassen-Bestuhlung für 158 Passagiere) und soll in Konkurrenz zu den «Arbeitspferden» der grössten Flugzeugbauer treten, also dem Airbus A320 und der Boeing B737. Bislang hat Comac 517 Bestellungen für das neue Flugzeug vorliegen.

Laut Airbus und Boeing gebe der Markt für neue Flugzeuge angesichts der globalen Nachfrage in den nächsten Jahren rund fünf Trillionen US-Dollar her. Der rasch wachsende Flugmarkt China will vorwiegend auf heimische Flugzeuge setzen können. Trotz staatlicher Unterstützung wird der Kampf von Comac angesichts der vielen Verzögerungen aber schwierig.

Immerhin ist ein Comac-Projekt bereits geglückt. Der im letzten Juni lancierte Regionaljet ARJ21-700 mit Platz für 70 Passagiere ist erfolgreich unterwegs. In diesem Segment konkurrenziert die Comac etwa Flugzeuge der kanadischen Bombardier oder der brasilianischen Embraer.

(TN)