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Brexit: Die britische Reisebranche fürchtet sich vor einem EU-Austritt

Ben West

Britische Airlines und Veranstalter rechnen mit höheren Flugpreisen, einer schwächeren Währung und weniger Sicherheit für Touristen.

Der britische Premier-Minister David Cameron gab bekannt, dass Grossbritannien am 23. Juni über den Verbleib in der EU abstimmen wird.

Vor allem aus der Reisebranche werden Stimmen laut, die im Falle eines sogenannten Brexit wirtschaftliche Einbussen befürchten. Easyjet-Chefin Carolyn McCall geht davon aus, dass im Falle eines EU-Austritts die Flugpreise steigen würden und fliegen — so wie anfangs der 90er-Jahre — nur wieder etwas für reiche Briten werde.

Die EU ermöglicht es den Airlines, frei durch Europa zu fliegen und ihr Streckennetz auszubauen. So fliegt Easyjet im Moment 135 Destinationen an, während Konkurrent Ryanair 185 Ziele auf dem Flugplan hat. Das Passagieraufkommen in England stieg von 101 Millionen im Jahr 1995 auf 199 Millionen im Jahr 2014.

McCall sagt weiter, dass die EU den Flugpassagieren wichtige Rechte einräumen würde, wie beispielsweise ein bezahltes Hotelzimmer im Falle einer Stornierung eines gebuchten Fluges. Ins selbe Horn bläst der ehemalige TUI-Chef Peter Long: Er hat vor allem Sicherheitsbedenken. Gerade in Zeiten des Terrors sei eine enge Zusammenarbeit zwischen den EU-Staaten essenziell, um die Sicherheit von Touristen zu gewährleisten. Und auch er geht davon aus, dass bei einem Grexit Ferien für Briten teurer werden und die britische Währung an Stärke verlieren könnte.

Ebenfalls macht sich Ryanair-Chef Michael O’Leary für einen Verbleibt Englands in der EU stark. Er werde sich aktiv am Abstimmungskampf beteiligen.