Business Travel

Gebührenfrust: Carlson Wagonlit Travel kritisiert Lufthansa

Der Geschäftsreise-Anbieter sieht keine praktikable Lösung zur Vermeidung der Distribution Cost Charge.

Die Distribuiton Cost Charge (DCC), die die Lufthansa Group am 1. September einführte, sorgt noch immer für heisse Köpfe. Um die Wogen etwas zu glätten, kündigte die Gruppe Anfang November an, mit verschiedenen Branchen-Partnern Direct-Connect-Lösungen vorzubereiten und auch neue Exklusivangebote ausserhalb der GDS aufzulegen.

Dazu nimmt Scott Brennan, Executive Vice President und Head of Global Supplier Management bei Carlson Wagonlit Travel (CWT) nun öffentlich Stellung. «Obwohl CWT und viele andere Branchen-Akteure ihre Bedenken direkt an die Lufthansa übermittelt haben, führte die Lufthansa den Zuschlag von 16 Euro pro GDS-Buchung ein und hat damit die Buchungsprozesse für Kunden und Reisende wesentlich verändert», sagt Brennan. Als Geschäftsreise-Anbieter erachte es CWT als eine seiner wichtigsten Aufgaben, den Kunden Zugang zu vollständigen und wettbewerbsfähigen Reiseangeboten zu ermöglichen. Deshalb sehe CWT im Zusammenhang mit der Direct-Connect-Strategie einige fundamentale Probleme.

Dazu gehören laut Brennan die Fragmentierung des Angebotes, wodurch komplexe und manuelle Such- und Buchungsvorgänge erforderlich würden; die eingeschränkte Wettbewerbsfähigkeit der Tarife, da die Vergleichbarkeit limitiert sei; die beschränkten Möglichkeiten für Geschäftsreise-Anbieter, Kunden bei Umbuchungen und im Notfall zu unterstützen; das Fehlen vollständiger Daten für Reports und die Lokalisierung von Reisenden im Notfall sowie die Tatsache, dass Zusatzkosten auch dann anfielen, wenn die DCC von 16 Euro vermieden werde – nämlich um Direktbuchungen bei Lufthansa in die jeweiligen Reiseprogramme zu integrieren und ineffiziente und komplexe Prozesse im Zusammenhang mit Umbuchungen, Erstattungen, Rechnungsstellungen und Reports zu managen.

«Carlson Wagonlit Travel vertritt die Auffassung, dass es keine praktikable Lösung zur Vermeidung der Distribution Cost Charge gibt, ohne erhöhte Kosten für die Wahrung der bestehenden Kundenservices und Mehrwerte in Kauf zu nehmen», erklärt Brennan. Vor diesem Hintergrund halte CWT an der Auffassung fest, dass für die Geschäftsreisebranche GDS gegenwärtig die effizienteste, vollständigste und kostensparendste Lösung am Markt sei.

(DW)